Schaffensprozesse 2.0

Probenbesuch 1

Der erste Probenbesuch im Rahmen der teilnehmenden Beobachtung von Modul 2 fand am 2. November 2019 statt. Die Probe der Band Close to the Distance wurde audiovisuell mit einem Audio-Video- und einem Audio-Multitrack-Kanal aufgezeichnet und zu einem Video geschnitten. Die Dokumentation erfolgte im Nachgang über auf eine kategoriengestützte Annotation des Videomitschnitts in MAXQDA

Zusätzlich wurde der gesprochene Text – vergleichbar Modul 1 – transkribiert (Reichertz, 2016). Dabei galt wieder, dass auf Grund des Charakters einer Vorstudie mit begrenztem zeitlichem Umfang sowie auf Grund der geplanten rein inhaltlichen Analyse eine einfache Transkription mit sprachlicher Glättung, Integration von Interpunktion und Ausschreibung von Wortverschleifungen vorgenommen wurde. Satzabbrüche und Einschübe wurden mit Schrägstrichen, besonders betonte Wörter durch Großschreibung gekennzeichnet und nonverbale auditive Kommunikation wie Lachen oder Seufzen in Klammern vermerkt (vgl. Dresing & Pehl 2013: 17–23).

Transkript Probe 1

In einem nächsten Schritt wurde auf Grund der bestehenden Forschungsfrage rund um den musikalischen Schaffensprozess sowie aufgrund des Charakters einer Vorstudie entschieden, die Annotationen für Modul 2 im Sinne einer – wenn auch eingegrenzten – deduktiven Kategorienbildung zu erarbeiten (vgl. Kuckartz & Rädiker, 2019: 99–102). Ziel war es, damit die Grundlage für eine thematische Beschreibung (Silver & Lewins, 2014) zu erhalten. Das mehrstufige Kategoriensystem umfasst in der ersten Hierarchieebene die Besetzung (genannt ›Instrumente‹), das Sprechen über den Song sowie das Schaffensstadium eines Songs (genannt ›Ausgangsversion‹). Jede Kategorie ist dabei in Subkategorien unterteilt, mit denen die schaffensbezogenen Entwicklungen in MAXQDA visualisiert wurden:

Probe 1, Ausschnitt 2 (0:40:25–0:46:51)

Damit wurde Arbeit an dem Song Not today dokumentiert, für den ferner handschriftliche Notizen mit Teilen des Songtextes vorliegen:

Anhand dieses Materials ergaben sich zum einen einige Einsichten in Aspekte des musikalischen Schaffensprozesses. Zum anderen wurde deutlich, dass eine Verfeinerung der Aufnahmetechnik und damit ein weiterer Probenbesuch erfolgen mussten.