Rotten Eyes Close To The Distance

Ina Klare Interview Close To The Distance 23.11.2019

Smartphone with Voice Memo App (Android)

23. November 2019
Ich glaube der Punkt kommt bei uns nie. Okay ne also am besten fangt ihr einfach mal an und erzählt mir so generell wie euer Songwirting-Prozess so abläuft, also womit geht es los wie startet ihr dann zusammen mit dem Songwriting ecetera. Joa einer hat eine Idee und stellt die in den Raum, ne? Eine Melodie oder eine Songidee. Es sind ja auch generell so Phasen. Manchmal proben wir ja nur die alten Songs für irgendwas, was ansteht und danach sagen wir: „okay Leute, jetzt lasst mal was Neues machen, wir haben keinen Bock mehr.“ Und dann wird gefragt: „hat einer eine Idee?“ und meistens gibt es aber auch schon Ideen bis dahin. Also was ich oft mache, ist schon zu Hause Songwriting und schreib mir da Tabulaturen in ein Programm oder nehme schon mal was auf und haue ein Schlagzeug drunter und dann spiel ich das hier ab. Joa und Justus hat meistens ja auch schon irgendwelche Ideen. Genau, die Ganze EP da hatten wir den Jonas Ja genau. willst Du zuerst oder? Ne, alles gut. Okay. . Die EP hatten wir den Jonas noch nicht, das ist primär so abgelaufen, dass ich irgendwie ich hatte noch ein Riff rumliegen von zu Hause, oder mir ist dann grade irgendwie im Proberaum was eingefallen oder so irgendwie und dann haben wir zuerst immer dich darauf gebastelt Jens und irgendwie geguckt entweder du hattest ein Part oder ich habe dir einen Part zusammengenudelt. so ist noch die ganze EP abgelaufen, also immer, also fast immer von der Gitarre aus ich habe dann dann kam der Jens dann hatten da wir hatten nie einen Bassist wir haben einfach immer ohne Bass geprobt. Du hast dich immer irgendwie so drauf gefummelt Manu. und dann kam der Jonas dazu und seitdem ist das so, dass der Jonas ganz, ganz oft irgendwie schon ein Riff mitbringt und sagt: „hier ich habe jetzt das und das“ dann üben der Jens und ich hier sehr viele Wochen lang den Scheiß den der Jonas irgendwie in Guitar Pro zusammengefummelt hat und fragen uns, was das eigentlich soll. und dann gehen wir hier eigentlich so in dieses offene „okay jetzt müssen wir aber hier nochmal ran“ und das, was du jetzt auch die ganze Zeit mitkriegst, also „der Part hier fühlt sich jetzt irgendwie noch nicht rund an“, oder „da müssen wir nochmal ran“ und so den ganzen Kram und bei mir ist das tatsächlich so, dass die Lyrics und der Gesang immer ganz, ganz am Schluss erst entstehen. Also meistens macht es irgendwie während wir dann eine dieser Sessions haben, wo wir zwanzig Mal den gleichen Song hintereinander spielen, macht es bei mir irgendwann Klick und ich habe eine Melodie im Kopf und da ist dann auch irgendwie ein Text dazu da und dann passt das einfach irgendwie. Genau. Wobei es aber bei den Lyrics jetzt so war, also in der EP wars eigentlich so, dass der Justus meistens welche mitgebracht hat und dann haben wir da was draus gefummelt. Ich habe dann bei zwei drei Songs auch nochmal was dazu geschrieben. Gut bei dem fünften hatte ich dann irgendwie eine keine Ahnung eine Erscheinung und habe viel Text geschrieben. Also da hatte ich noch ein bisschen Schwierigkeiten mit, aber jetzt durch das lange Zusammenspielen ist das so, dass jetzt bei den drei neuen Songs habe ich dann die Lyrics mitgebracht und dann hast du dir meistens noch ein Clean Part draufgebastelt. Es ist auch so meistens ist es sogar so, dass ich Lyrics kommen bei mir einfach irgendwann. Ich sitze manchmal auf der Arbeit vor dem PC und dann höre ich kurz auf zu arbeiten und schreibe auf was mir in den Kopf kommt und ähm dann suchen wir uns was raus, was cool klingt und was zum Song passen könnte und basteln dann halt zu der Melodie was Passendes. So läuft es eigentlich jetzt häufig ab. Genau. Aber Taiconaut wäre zum Beispiel mal eine Besonderheit. Den Song haben wir mit dem Schlagzeug begonnen. Stimmt! Da hatte ich dieses Pattern da von taps Kaffeepause auch. Stimmt! Kaffeepause haben wir auch äh ich glaub da hattest du die Melodie erst im Kopf. Ich habe die dann erst mit Chords besetzt und dann in Single-Notes umgesetzt. Simon! Ja. Ja, ich habe mal was getappt und dir geschickt. Genau ja. Irgendwie eine Single daraus gemacht und der Rest danach ist dann eigentlich so Freiflug mäßig entstanden. Ja, meistens geht es bei uns mit den Gitarren los. Das ist so glaube ich das, worauf man es festnageln kann, oder? Es ist eigentlich, es ist ich würde sagen es ist mal so mal so. Songwriting ist einfach Okay. Aber also das heißt, also bei euch entstehen ja die Songs dann irgendwie größtenteils in Zusammenarbeit. Das ist jetzt nicht einer der macht alles fertig und Ne, auf gar keinen Fall. Wie gesagt, das sind meistens irgendwie jeder bringt seine Idee mit und dann gucken wir hier Stück für Stück wie wir das alles ineinander gepuzzelt bekommen. Habt ihr irgendwen, denn trotzdem der da irgendwann so ein bisschen so den Leader übernimmt? Dass man irgendwann sagt: okay , also wenn ihr irgendwann merkt ihr kommt nicht weiter ist da irgendwer, der da so ein bisschen die Zügel in die Hand nimmt oder…? also es war so bei der EP hat auf jeden Fall der Justus am meisten mitgebracht, weil der am meisten Erfahrung von uns hatte. Die meisten Songs schon geschrieben, schon viel äh also schon viel Bands gehabt ne? Wobei ich das Glück hatte, dass ich spontan meinen Job verloren habe zwei Wochen vor release lachen und dadurch einfach ziemlich viel Zeit hatte. lachen. Das war glaub ich doch der größere Punkt. Und jetzt ist es eigentlich so also ich würde behaupten, dass viel von Justus und Jonas kommt. Vom Jonas viel jetzt bei den neuen Songs, das hört man auch. Find ich cool, by the way. Aber Ja man kann schon sagen, dass Jonas und Justus da auf jeden Fall am meisten Output bringen. Ich finde im Moment haben wir so ein bisschen, wir haben ein paar Justus-Songs, wir haben ein paar Jens-Songs und wir haben ein paar Jonas-Songs. Also… Ja das stimmt. Im Insgesamten auf jeden Fall ja. Viele von der EP sind, ich glaub so drei Lieder, sind noch Justus-Songs dann so, also ist zumindest mal meine Sicht so Kaffeepause und Blindside schiebe ich so ein bisschen dem Jens zu, weil da viel aus dem Riff vom Jens war und jetzt von den aktuellen Songs, gut von dir ist das Tapping-Intro, und alles was danach entstanden ist, war größtenteils von mir. Aber jetzt der ganz neue Song dann ist wieder viel von Justus. Also das ist manchmal auch songweise unterscheidet sich das so ja. Und was auch interessant ist, als wir dann die EP gemacht haben und in den Recording-Prozess gegangen sind, kamen uns auch manchmal nochmal Ideen wo wir angefangen haben nochmal zu basteln, obwohl die Songs eigentlich schon standen. Aber wenn man es dann halt mal aufgenommen hört… Ja, das stimmt. Ja ne doch, grade so Sachen irgendwie. Wie lang machen wir die Pausen Post-Chorus raus, ne wieder rein, halb so lang, ne… Gitarre oder irgendwie sowas. Also ich denke, da wird jetzt mit den neuen Songs auch nochmal was passieren, wenn wir die irgendwann mal aufnehmen. Na die nehmen wir wahrscheinlich in einer Live-Session auf. Also da wird nicht mehr so viel kommen. Und das Ding ist auch, wir hatten die letzte EP aufgenommen bei einem Bekannten von mir, der da natürlich auch Spaß hat an dieser Produzentenrolle und dann da so ein bisschen also „guckt nochmal nach dem Part“, und also „wenn ich das jetzt höre, kommt mir das hier bisschen lang und bisschen zäh vor“ also da hat der Sebi, der war das der das gemacht hat, der Sebi Müller, uns auch ziemlich, ziemlich viel unterstützt einfach weil, also da gebe ich auch ganz offen zu, also grade dadurch, dass ich da noch so viel gemacht hatte, bin ich super froh, dass der Sebi dabei war, weil ich habe also wenn du so viel alleine machst, ich habe mich in ein paar Sackgassen reingerannt und da waren die Songs einfach Käse, ich fand das gut, aber das war im Nachhinein betrachtet objektiv einfach völliger Käse von dem ich nicht runtergekommen wäre, ohne dass irgendwie der Sebi sich mal vor mich stellt und sagt: „Justus, was machst du da eigentlich?“ lachen. Da hatte ich schon wirklich Glück. da ist die Frage, ob der nächste Produzent, mit dem wir arbeiten, der Dennis Kort, der ist da bisschen anders drauf, ich glaube der wird sich da wesentlich mehr zurückhalten. Das müssen wir mal gucken, wie wir das so machen. Mal schauen. Okay habt ihr, also du hast jetzt grade einmal gesagt , dass ihr nachdem ihr die erste Aufnahme hattet, also der Song war praktisch eigentlich schon fertig, habt dann nochmal was geändert. Habt ihr trotzdem nochmal so Situationen, wo ihr denkt: „okay, da ändern wir besonders häufig irgendwelche Dinge nochmal an Songs“? An den bereits bestehenden, die jetzt schon älter sind oder…? , egal. Also einmal das, oder auch an den neuen Songs. Habt ihr so Situationen, wo ihr sagt: „okay, da wird voll häufig was verändert“, also ob das jetzt zum Beispiel einfach ein bestimmter Part ist ähm ist es zum Beispiel, keine Ahnung könnte sein wird bei euch besonders häufig das Intro nochmal verändert oder habt ihr da so spezifische Sachen, oder eben Situationen, in denen ihr viel ändert? Auch nachdem wir den eigentlich schon fertig hatten und schon am Einspielen waren. wo der Jonas dann beim Einspielen mit einem neuen Riff reinkam und wir den dann schnell noch umgestrickt haben. Also ich glaube unser… // Stimmt, da haben wir den kompletten Chorus umgestellt. Oh da haben wir uns auch aneinander gerasselt, gell? Also ich würde sagen unser Haupt ja wie soll ich nicht Problem, aber da, wo wir meistens nochmal was ändern, ist die Chorus-Ecke. Ja, genau. Pre- oder Postchorus. Oder mit Pause vorher. Meistens. Die Strophen stehen meistens schon, da sind wir glücklich mit und am Chorus basteln wir eigentlich immer nochmal rum. Ja. Mhm. Ja oder in den Parts, also grade die neueren Sachen sind ja ganz oft so, dass wir gar nicht mehr so eine klassische Verse – Chorus Struktur haben, sondern dass das einfach irgendwie so ein bisschen durchkomponiert ist ähm und da sind es dann meistens meine Clean-Parts, wo wir ewig, ewig, ewig, ewig rumbasteln, ähm weil dann irgendwie die Gitarre noch nicht auf die Drums passen oder weil da irgendwie das Schema noch doof ist, oder weil dem Jonas dann noch einfällt: „wir könnten die Chord-Struktur doch da nochmal umwerfen, damit das nochmal ein bisschen mehr differenziert ist zum Verse“ und sowas. Also ich glaub wirklich die Clean-Parts und die Choruses sind das, wo wir am aller, aller schlimmsten immer doktern. Also ich weiß nicht wie ihr beiden das macht, wenn ihr spielt, aber ich probiere für mich auch während den Proben oft nochmal viel rum, also ich mach mal hier mal eine Note anders, da mal eine Note anders, spiel da mal ein Fill, hier mal ein Fill und gucke halt wie es klingt. Ja. Ja. Ja, bei mir das Gleiche. Und so die kompletten Soli, die ich spiele sind improvisiert. Also die ich habe Bausteine und die werden dann, also irgendwann werden die immer fester, aber äh meistens spiel ich live was völlig anderes als auf der EP in den Soli, weil ich gar nicht mehr weiß, lachen was ich auf der EP gespielt habe. Bei mir ist es auch meistens so, dass ich , wenn die Lyrics, also die Shouts schon stehen, dass ich dann rumprobiere und dann immer wieder denke: „ne das alte war doch besser“. Das war eigentlich bis jetzt fast immer so. Weil wenn du dich auf die Melodie einsingst mit den Shouts, dann passt es meistens direkt. Mhm. Okay, ich muss einmal auf meinen Spickzettel hier gucken. Ich war doch mal Besitzer eines Kaltgetränks. Da. Habt ihr trotzdem, also auch wenn ihr nach einer Aufnahme nochmal an Songs irgendwie rumbastelt habt ihr trotzdem irgendwann so einen Punkt, wo ihr sagt: okay, ab dann ist irgendwie Deadline, also bis dahin muss der fertig sein der Song und da wird jetzt nichts mehr geändert, oder…? // Joa wir haben ja jetzt wir haben ja jetzt in zwei Wochen mal wieder einen Gig. Das ist eigentlich so die Deadline. Bis dahin wird gebastelt. Bei der EP hatten wir extra Pre-Recordings gemacht, also wir hatten uns hier hingesetzt, hatten das alles in Eigenregie schon mal aufgenommen und haben gesagt: „okay, so bleibt das und das wird jetzt nicht mehr angefasst und bis dahin muss das stehen“ und dann haben wir lachen alles nochmal neu gemacht im Aufnahmeprozess. also ja, wir setzen uns Deadlines wir sind aber echt gut drin, die auch selber wieder zu reißen. Also… Okay. Ich glaub Taiconaut hatten wir auch tatsächlich den Gig in (unv.) letztes Jahr als als Deadline, oder? Kann das sein? Oder irre ich mich da? Kam das später? Ja. Ja, ich glaube auch Ne Taiconaut haben wir erst im Juni gespielt, Juli. Okay und wenn ihr in einer Probe irgendwie an einem Song irgendwie rumgebastelt habt , versucht ihr das einfach irgendwie so im Kopf zu behalten, benutzt ihr irgendwas als Gedächtnisstütze sag ich mal? Macht sich irgendwer von euch Notizen oder nehmt ihr das ins Handy auf? Handyaufnahmen. Ja. Mittlerweile nehmen wir das X. Ja ja, wir haben ein X32 rec., da können wir das dann direkt aufnehmen, ganz praktisch. // Mittlerweile ja, aber ja, sehr viele Handy aufnahmen Wir haben auch so ein Whiteboard, wo wir immer was ab und zu mal was irgendeine Abfolge dranschreiben, aber… Einmal, ja. lachen Also aktueller Stand ist, es ist alles mikrofoniert oder irgendwie abgenommen und wird direkt übers digitale Mischpult aufgenommen. Ja. Ja und wenn ich irgendwie ganz komische Grütze mache, dann bitte ich den Simon mir die Finger zu filmen und dann guck ich mir einfach nächste Probe das Video von meinen eigenen Fingern an und dann geht das irgendwie. Wir hatten aber schon mehr als einmal auch das Problem so „oh, das klingt echt gut auf der Aufnahme“ „Scheiße, wie haben wir das gespielt?“. lachen Das hatten wir schon mehr als einmal also ich glaube wir halten nur wenig wirklich so direkt fest. Ähm sondern ganz oft ist es auch, also keine Ahnung bei mir so ein bisschen ist das Gefühl, auch wenn ich mich nicht an einen Part erinnere nach einer Woche, dann war er halt nicht gut. und die Sachen, die ich richtig gut fand, die brennen sich auch schon irgendwie in meine Finger und in meinen Kopf ein, so dass das irgendwie dableibt. Okay dann noch zum Songwriting-Prozess so an sich, ähm welche Rolle spielen zum Beispiel so äußere Faktoren für euch? Also schränkt euch das zum Beispiel teilweise ein, oder gibt euch mehr Möglichkeiten, was zum Beispiel euer Equipment angeht, den Probenraum angeht oder die Konzertlocation, wenn ihr wenn da irgendwas feststeht ähm spielt sowas bei euch eine Rolle ähm beim Songwriting oder ist das eher irrelevant? P1: Also ich kann für mich sprechen, Equipment mäßig entstehen oft Ideen, das ist so. Also wenn du jetzt zum Beispiel mal du hast ein Effektpedal auf deinem Pedalboard und stellst das mal anders ein und klingst ganz anders, dann fallen dir auch andere Sachen ein. Also das passiert schon, ja. letzte Woche beim Probenzum Beispiel. Eigentlich nur verschaltet, eine Bank zu viel durchgeskipt und auf einmal, „was ist denn das?“ genau! Ja. Klingt gar nicht so schlecht Das und was mir auch noch für mich auffällt ist, wenn ich oft, ich hör, wenn ich zu Hause Musik höre und dann eine Pause mache und selber spiele, fallen mir oft spontan Sachen ein, die ähnlich klingen wie die Musik, die ich gehört habe. Mhm. Also, dass man irgendwie bisschen unterbewusst dadurch auch beeinflusst ist. Okay und dann noch praktisch genau die andere Seite, welche Rolle spielen denn beim Songwriting so persönliche Erlebnisse von euch also sowohl einmal bei den Lyrics als auch zum Beispiel bei allem andern, was die Instrumente und so angeht? Also ich bin oft sehr wütend, deswegen bin ich Drummer. lachen Ja also was Lyrics angeht definitiv äh sehr persönlich. Das sind ähm wie ich gesagt habe auf der Arbeit, keine Ahnung, wenn es mal grad nicht so gut läuft räuspert sich oder man sich an was erinnert, was einen ein bisschen wütend oder traurig gemacht hat, da entstehen definitiv die Texte. Also was Lyrics angeht, ist 100 Prozent persönliche Emotionalität. Ja absolut. Also ich habe die Lyrics von der EP, sind eigentlich komplett meine letzten Beziehungen und auch so auf einem Level, wo ich nicht drüber reden würde, aber das also das, worüber ich nicht rede halte ich für mich in Texten fest irgendwie. also für mich ist das hier ganz definitiv so mein einmal die Woche irgendwo emotional vollkommen einmal Kopf aus und einmal raus und das, wo es mir dann dann geht’s mir eine Woche wieder gut und dann brauch ich das auch wieder, weil das hier ist irgendwie so das Ding, wo ich mich komplett einmal emotional verausgaben kann und einmal so wirklich den Scheiß mache, auf den ich Lust habe und meine Texte einmal quer durch den Raum schreien kann. Also definitiv sehr, sehr doller emotionaler Zugang irgendwie und auch wirklich so das ich glaub ich mach nur Musik, um mir Scheiß aus dem Kopf zu schreiben. lachen Das ist Okay. Und bei euch? Also ich habe noch ich bin oft ich beeinfluss meine Riffs danach, dass ich mich versuche spielerisch zu verbessern. Musikalisch und spielerisch. Dass ich mal was ausprobiere, was mir schwerfällt zu spielen oder was schwer ist zu greifen. Das ist hat für mich noch den Anreiz einfach sich selber zu verbessern dabei, ja. Ich schreib ja keine Texte Ja, stimmt. Das ist bei mir genau umgekehrt. Also ich spiele eigentlich eher was, was einfacher ist finde ich. Was intuitiver von der Hand geht, weil ich halt auch viel mehr auf Rhythmus setze als auf äh irgendein starkes gefriggel. Und das deswegen kommen auch meine Parts, wenn ich was schreibe oder wenn was irgendwie mir einfällt dann eigentlich nur, wenn der Manu irgendeinen geilen Groove drunter legt oder einfach nur ein Schlagzeug einfach drunter läuft , egal ob es dann groovet oder nicht, dann kommt der Groove irgendwann halt. Ja. Ja wir fordern uns sehr oft gegenseitig heraus dann auch mit irgendwelchem Pattern und so. Dass der andere draufkommen muss. Und wie ist das für euch, also wenn jetzt zum Beispiel du Simon ein Text mitbringst also der jetzt für dich, also du hängst da emotional voll drin zum Beispiel, wie ist es dann für euch, euch da irgendwie äh reinzufinden? Also ist das dann könnt ihr das so komplett neutral behandeln, oder ist das kommt ihr da irgendwann selber auch rein in diese Stimmung? Ich verstehe ihn ja gar nicht. lachen Ich wird auch komplett runtergezogen. lachen Spaß. Also ich würde mal sagen bei Justus und mir weiß ich auf jeden Fall, dass es so ist, dass uns ziemlich ähnliche Themen beschäftigen. Also mir persönlich geht’s zum Beispiel so, dass ich mich schnell in Justus Texte reinfinde, weil ich schnell verstehe worauf er hinauswill. Kann ich 100 Prozent so zurückgeben. Also ich glaube Simon und ich haben da eine ziemlich gute Chemie. Und ich komme auch in Simons Parts dann relativ schnell rein und geh da auch irgendwie mit und habe da so also ich habe einfach ein Gefühl für die Parts das… Es ist auch eigentlich so, dass wir gar nicht so viel mit den Texten zu tun haben wir drei, ne? Mhm. Genau. Das ist so eure Baustelle. Wir kümmern uns mehr um den andern Kram und dann fügt sich aber beides so zusammen am Ende. Also es gibt schon Momente, wo ich mir das dann mal angucke, „was habt ihr geschrieben“, oder „was könnte das heißen“ aber es ist jetzt nicht so, dass ich da groß dann mitfühlend bin oder denke „oh ja, so geht’s mir auch“ oder so sondern ich gucke eher wie klingt das, gefällt mir das von der Melodie her oder ist das eine coole Textzeile. Also es gibt so einige coole Textzeilen, die mir im äh im Ohr hängen, wie dieses „I beacme a black hole, absorbing only the worst of me“ fand ich total geil, ne. Und dann entsteht auch ein gutes Gefühl dabei sag ich mal, aber jetzt so im Allgemeinen blende ich die Lyrics oder die Vocals aus. Also nicht die Vocals aber die Texte blende ich aus, ja. Da reagier ich auch viel mehr auf Noten. Auch wenn ich das zu Hause mal irgendwas hör, dann reagier ich mit der Laune viel mehr darauf ob das jetzt in Dur ist was gespielt wird oder Moll. Kaffeepause zum Beispiel macht bei mir immer gute Laune. Weil eil das Riff so ein bisschen holprig ist und ja. Da drauf reagiere ich viel mehr. Ist Dur. Also Kaffeepause macht Melodie mäßig auch gute Laune bei mir, aber der Text voll aggressiv lachenJa, der Text ist echt Grütze. Aber Kaffeepause Text ist halt schon sehr das ist halt was, was mich sehr lange sehr beschäftigt hat. Also wenn man so will, sind Kaffeepause melodisch und textlich gesehen eigentlich sehr konträr, aber das macht es auch irgendwie cool. Das macht es interessant. Ist ja eigentliche wie, was war das? Ich glaube Riptide ist auch so. Der von Vance Joy. Der klingt eigentlich total glücklich der Song, aber ist total depressiv. Konträr. Vielleicht sollten wir dazu sagen, wie Kaffeepause wirklich heißt. Wie heißt denn der In memories. Ja stimmt. Ah ne gar nicht, gar nicht, gar nicht! Left alone. Left alone. Left alone, genau. Das witzige ist, im Entstehungsprozess von Kaffeepause habe ich euch zwei immer gesagt: „Schreibt doch mal was Positives“ „macht mal was Positives“ und am Ende wird es irgendwie der negativste Song von allen. Und dann habe ich mich Und dann habe ich mich hingesetzt und dachte: „okay, was Positives“, geht aber einfach nicht. lachen lachenJa. Texte schreiben ist das ist äh emotional und ziemlich intuitiv, wenn das das richtige Wort ist lachen. Ja, das ist… Ja, das ist halt du schreibst, also ich, oder Justus und ich, wir schreiben halt Dinge auf, die uns sehr bewegen und seufzen ja … Bei mir funktioniert das zum Beispiel nicht, wenn der Manu sagt: „jetzt schreib doch mal irgendwas in dem Stil von oder zu dem Thema von“ das krieg ich das merk ich grade, ich habe noch ein anderes Projekt, wo ich noch enger mit einem anderen Sänger zusammenarbeite , der dann „jetzt lass doch mal irgendwie hier so ein Motiv aufziehen“, oder „wir gehen jetzt mal auf die Ebene von lalala“ und ich merke so: „Ja, ich würde das gerne können, aber das kann ich gar nicht“. und ich bin gar nicht so ein Typ der irgendwie sagt: „ich schreib jetzt mal ein Text im Stil von“, oder „das Riff hier klingt jetzt irgendwie so und ich glaub mal ich schreib jetzt irgendwie was in dem Mood“, sondern meistens ist es wirklich so, dass ich einfach anfange zu schreiben und das ist dann da und das passt dann irgendwie vom Gefühl her auf das Riff, das ich vorher im Kopf hatte. Aber es ist überhaupt nicht so, dass ich irgendwie aktiv denke: „okay, der Song ist jetzt irgendwie so ein bisschen up-beatig und da passiert irgendwie so ein bisschen was, ich schreib jetzt mal Lyrics in dem Stil“. Das passiert bei mir gar nicht. Vor allem , ich habe auch als du das damals gesagt hast, habe ich mich mal hingesetzt und gedacht: „okay komm, versuch mal was Positives zu schreiben“ und dann habe ich das gemacht und dann dachte ich mir: „gut, den Text könntest du jetzt mit passender musikalischer Untermalung auch auf Woodstock spielen“ und dann habe ich es halt gelassen lachen. Das war halt einfach nicht mein Ding. Da habe ich mich aber auch, also mit dem als wir doch die anderen Lyrics in Kaffeepause hatten, habe ich mich aber auch einfach unwohl gefühlt mit dem , das muss ich ganz ehrlich sagen. Ja, genau! Das ist einfach nicht Also wie gesagt, ich mach die Musik um mir einfach die Scheiße aus dem Kopf zu schreiben und dann ist der Text halt der Text. lachen und dann… Die richtige. Ja. Okay, also das heißt, also wenn zum Beispiel erst die Musik da ist ähm und dass es fröhlicher klingt, ihr lasst euch davon jetzt nicht zu sehr beeinflussen, was dann euern Text angeht? lachen Ne, leider nicht. Ne, wie gesagt, grade jetzt ist es auch so, dass bei den letzten zwei Songs ne quatsch, das war bei not today, wars auf jeden Fall so, da hatte ich zwei Texte, die haben wir in den Drive geschmissen und dann drauf gebastelt. Die waren halt die Texte gab es schon längst vor dem Song von mir und bei dem Neuen war es aber auch so, der der „immer noch nicht“ heißt er noch, der klingt eigentlich auch ein bisschen positiver, aber trotzdem Die Lyrics sind düster. Genau! Und die Lyrics, da habe ich mich hingehockt und Lyrics dazu geschrieben. Da kommt einfach was Negatives raus, weil wie gesagt, du tust ein bisschen Scheiße raus kotzen so zu sagen. Okay. Also ich bin jetzt soweit durch mit Allem, was ich wissen wollte. Wenn ihr noch irgendwas Wenn euch noch irgendwas einfällt zu euerm Songwriting, dann dürft ihr das gerne noch sagen, lachen so lange das Mikro noch läuft. Wir sollten mehr jammen. Ja. Ja. Definitiv, da hätte ich auch Bock drauf. Aber ist schwierig mit allen, muss man auch sagen. Also jammen ist oft einfacher zu dritt oder so. Ja und ohne scheiß uns fehlt auch einfach so ein bisschen die Zeit. wir bräuchten echt mehr Zeit. Das ist so ein bisschen das Problem. Also mit Gigs, mit Merch planen, mit dem ganzen restlichen Scheiß Das ist ein bisschen das Problem. P1: Ja, man müsste sich eigentlich zwei Mal treffen. Man muss ja auch nicht immer mit allen proben. Eben. Ja, stimmt. Könnte man mal machen. Was ich super, super krass merke, fällt mir grade nochmal ein, ich habe mir äh extra für das Projekt eine neue Gitarre gekauft und mein komplettes Riffing und mein komplettes Schreiben hat sich mit dem neuen Instrument vollkommen verändert. da habe ich überhaupt nicht damit gerechnet. Ich habe jetzt im Moment zufällig wieder die alte dabei, weil die neue in Reparatur ist lachen. , aber ich habe mich total erschreckt, wie krass der Einfluss von: „wie fühlt sich da mein Instrument an“ darauf ist, wie die Parts klingen, die ich schreibe. Das fand ich super, super heftig. Also ich habe jetzt eine Telecaster gekauft für das Projekt, auf der spiel ich viel offenere, viel chordigere Sachen und hier auf der LTD, die ich jetzt im Moment spiele neige ich viel mehr dazu, so Metal-Chorige Singlenote Sachen Irgendwie, um doch nochmal so diese klassichen Metal-Chor acts zu machen. Das find ich noch irgendwie, war mir noch eingefallen. Was ich auch ziemlich cool bei uns finde, eigentlich von Anfang an, ähm ich finde man merkt auch in den Songs, dass wir alle aus ja relativ unterschiedlichen Ecken kommen und uns auch mal äh anderen Feldern bewegen, was Genre angeht und ähm dadurch entstehen halt auch die Songs immer wieder ein bisschen anders. Wie eben schon gesagt: „da hört man den Jens mehr raus“, „okay der Song ist jetzt ein bisschen mehr Jonas oder Justus“ und also für mich persönlich ist es auch so, dass dadurch ich hör halt eigentlich was Musik angeht eigentlich alles und das bringt auch für einen selbst viel sowohl im Songwriting, im Betonen von Melodien, weil keine Ahnung, ich habe jetzt zum Beispiel ziemlich viel Blackmetal gehört mal eine Zeit lang und dadurch haben sich meine Shouts auch nicht verändert, sondern ich komm in andere Bereiche, wo ich vorher nicht reinkam und auch was Texte angeht, die man dann mal mitliest, da kommen einem selber dann auch mal andere Ideen auf jeden Fall. Das spielt auch noch finde ich viel mit ins Songwriting mit rein. Was hört man aktuell und womit beschäftigt man sich. Ja. Ich weiß, wir hatten auch noch vor einem Monat oder zwei manchmal so eine Diskussion, so ein bisschen so eine Genre-Krise, ne? Ja. Mhm. Jonas: „Ah ich dachte eigentlich wir machen so die Richtung oder die Richtung“ wo ich dann irgendwann zumindest für mich gesagt habe: „ist doch scheiß egal, Hauptsache es macht jedem irgendwie Spaß“ und du kannst ja auch dann einfach an deinem Instrument noch mal ein bisschen Einschlag geben, auch wenn das jetzt ein Lied ist, wo äh, das nicht in deinem vorgestellten Genre passt. Aber ist auch egal, ne? Und ich finde mittlerweile gut, dass wir so völlig unterschiedliche Songs haben. Ja. Also grade der, wo wir heute so ewig dran doktern, ist so ein ganz wunderbares Beispiel dafür. Ich bin Ich komme viel mehr aus der Meth-Rock Ecke. Ich habe super viel [Band] und sowas gehört in letzter Zeit deswegen sind in neueren Songs super viel so zwei Hand Patterns oder Parts und so eine Grütze und da ist dann von Jonas und Jens aber trotzdem so ein klassicher Metalcore jetzt so hier so vier null und double bass und auf die Fresse und ich leg dann aber trotzdem irgendwas drüber, das eigentlich auch überhaupt aus einem völlig anderen Genre kommt und überhaupt nicht dahin gehört, aber das klebt trotzdem irgendwie zusammen einfach, obwohl wir so viele Stilrichtungen zusammenführen. Das ist glaub ich auch das, was so ein bisschen bei uns es interessant macht irgendwie. Der Chorus vom neuen ist, zeigt zum Beispiel auch meine Zeit, die ich in lachen Black-Metal Texten verbracht habe, definitiv. lachen Ja. Ja, dabei spielen wir was ziemlich Jazziges so irgendwie. Mhm. Ja. Ja Ich glaube… Nice, dann cut! Cut! lachen